Berliner Polizisten sollen Autofahrer bestohlen haben - Festnahmen / Foto: John MACDOUGALL - AFP/Archiv
In Berlin sind drei Polizisten festgenommen worden, weil sie bei vorgetäuschten Verkehrskontrollen Autofahrern gezielt Bargeld abgenommen haben sollen. Gegen die drei Männer und einen weiteren Beschuldigten besteht der Verdacht des schweren Bandendiebstahls, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitteilten. Wohnungen und Dienststellen seien durchsucht worden.
Bei den beschuldigten Vollzugsbeamten handelt es sich demnach um einen Polizeioberkommissar, einen Polizeikommissar und einen Polizeimeister. Spätestens im April sollen sie mit gefälschten Papieren polizeiliche Verkehrskontrollen vorgetäuscht haben. Einem Autofahrer in Berlin-Pankow hätten sie 500 Euro abgenommen, einem Mann aus Charlottenburg sogar mindestens 8000 Euro.
Neben Wohnungen in Spandau, Reinickendorf und Tempelhof-Schöneberg wurden am Donnerstag auch die Autos der beschuldigten Polizisten und Mietwagen durchsucht, die der vierte Beschuldigte genutzt haben soll. Dabei beschlagnahmte die Polizei Handys und Aufzeichnungen, die nun ausgewertet werden sollen. Die Ermittlungen gingen weiter.
Die drei Festgenommenen sollten noch am Donnerstag einem Ermittlungsrichter am Amtsgericht Tiergarten zur Verkündung der Haftbefehle vorgeführt werden, hieß es weiter. Der konkrete Verdacht gegen sie und den vierten Mann lautet auf gemeinschaftlichen gewerbs- und bandenmäßigen Diebstahl und gewerbs- und bandenmäßige Urkundenfälschung in zwei Fällen. Die Berliner Polizei prüft dienstrechtliche Maßnahmen.
P.Matthys--LCdB