Trump verkündet Einigung mit Südkorea auf Zölle in Höhe von 15 Prozent / Foto: Jim WATSON - AFP
Im Handelsstreit mit Südkorea hat US-Präsident Donald Trump eine Einigung auf Zölle in Höhe von 15 Prozent auf Importe aus dem Land verkündet. Trump gab in seinem Onlinedienst Truth Social am Mittwoch (Ortszeit) ein "umfassendes Handelsabkommen" zwischen beiden Ländern bekannt. "Südkorea wird den USA 350 Milliarden Dollar (rund 303 Milliarden Euro) für Investitionen zur Verfügung stellen" und Flüssiggas oder andere Energieprodukte im Wert von 100 Milliarden Dollar kaufen, schrieb Trump.
Der Satz von 15 Prozent liegt unter dem zuvor von Trump für Waren aus Südkorea angedrohten Zollaufschlag von 25 Prozent, welcher am Freitag in Kraft treten sollte. Er entspricht dem Satz, der zuvor in Handelsabkommen der USA mit der EU und Japan festgelegt worden war.
Trump erklärte zudem, dass Südkorea eine weitere "große Summe Geld" investieren werde. "Diese Summe wird innerhalb der kommenden zwei Wochen verkündet werden, wenn der südkoreanische Präsident Lee Jae Myung zu einem bilateralen Treffen ins Weiße Haus kommt", fügte Trump in dem Onlinedienst hinzu.
Es wird das erste Treffen zwischen Trump und dem im Juni neu gewählten Präsidenten Südkoreas sein. Lees Vorgänger Yoon Suk Yeol war wegen einer kurzzeitigen Verhängung des Kriegsrechts im Dezember seines Amtes enthoben worden.
Lee bezeichnete das Abkommen mit den USA als "die erste große handelspolitische Herausforderung" seit seinem Amtsantritt. "Wir haben eine große Hürde genommen", erklärte er bei Facebook. "Mit diesem Abkommen hat die Regierung die Unsicherheit hinsichtlich der Exportbedingungen beseitigt und sichergestellt, dass die US-Zölle auf unsere Exporte entweder niedriger oder gleich hoch sind wie die Zölle, die unseren wichtigsten Handelskonkurrenten auferlegt wurden", erklärte Lee.
Trump hatte Anfang April einen Zollkonflikt mit Handelspartnern in aller Welt entfacht. Er kündigte hohe Importaufschläge für zahlreiche Länder an, senkte diese dann aber auf zehn Prozent, um Verhandlungen zu führen. Für manche Produkte galten aber bereits höhere Zölle, etwa für Stahl- und Aluminiumprodukte, die bereits mit einem Importaufschlag von 50 Prozent belegt wurden.
Neben der Einigung auf Zölle von 15 Prozent für Südkorea verkündete Trump am Mittwoch auch Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Importe aus Indien. Desweiteren verhängte er, wie zuvor angedroht, Zölle von 50 Prozent auf Importe aus Brasilien - eine Strafmaßnahme wegen des Prozesses gegen den ultrarechten Ex-Präsidenten Jair Bolsonaro.
S.Denis--LCdB