Tischtennis-Vizeweltmeister Hugo Calderano ist den verschärften Einreisebestimmungen der US-Regierung zum Opfer gefallen und muss auf seine Teilnahme am mit 1,55 Millionen Dollar Preisgeld dotierten US Grand Smash (3. bis 13. Juli) in Las Vegas verzichten. Der Brasilianer, der bis Saisonende beim deutschen Pokalsieger und Meister TTF Liebherr Ochsenhausen unter Vertrag stand, hatte, ausgestattet mit der portugiesischen Staatsbürgerschaft, wie üblich die visumfreie Einreise über das elektronische Genehmigungssystem ESTA beantragt, bekam diese aber verweigert.
Die Begründung der US-Behörden: Calderano war 2023 beim olympischen Qualifikationsturnier auf Kuba dabei. Da die Inselrepublik aber auf der Liste der Staaten gesetzt wurde, die Terrorismus unterstützen, müssen alle Einreisende, die nach Januar 2021 kubanischen Boden betraten, nun obligatorisch ein Visum beantragen. Trotz der Einschaltung des lokalen Tischtennis-Verbandes sowie des US-Olympia-Komitees bekam der 29-Jährige kurzfristig keinen Konsulatstermin für ein Dringlichkeits-Visum.
Calderano war beim zweiten Event der neuen Turnierserie, die nach Plänen des Weltverbandes ITTF und des Turnierveranstalters und -Vermarkters World Wide Tennis (WTT) die Idee der Tennis-Grand-Slams kopiert, als Nummer drei der Welt gesetzt. Der Olympia-Vierte von Paris hatte dieses Jahr neben Platz zwei bei der Tischtennis-WM in Doha auch mit dem ersten Weltcupsieg für einen Südamerikaner aufhorchen lassen.
Nach Singapur und Las Vegas folgen noch die Europe Smash vom 14. bis 24. August in Malmö/Schweden und die China Smash vom 25.9. bis 5.10. in Peking.
E.Willems--LCdB